Guten Morgen Herr Heißmann,
ich habe Ihren Artikel vom 16.9. aufmerksam gelesen und muss Ihnen widersprechen; Sie schrieben:
” Es gibt einfache Möglichkeiten, die Eigenkapitalrendite zu “beeinflussen”:
Je niedriger das Eigenkapital, desto höher die Eigenkapitalrendite
Die Eigenkapitalrendite lässt sich erhöhen, wenn zwischen Bilanzsumme und Eigenkapital eine größtmögliche Differenz besteht.”
Meine Einwendungen:
Die Rendite des EKap steigt mit Verminderung des Ekap rechnerisch, wenn Sie unterstellen, dass der Gewinn immer gleich bleibt, egal wie viel Ekap Sie einsetzen. Wirtschaftlich ist das aus verschiedenen Gründen nicht unbedingt so. Die gleichbleibenden Gewinne setzen Sie voraus, ohne es gegenüber dem Leser zu erwähnen. Ihre erste Aussage ist nicht vollständig, aber zumindest nicht falsch.
Ihre zweite Aussage ist aber falsch, sowohl rechnerisch als auch wirtschaftlich. Wenn Sie bei gleichem Ekap und gleichbleibendem Gewinn die Bilanzsumme und damit das Fremdkapital erhöhen, steigt dadurch nicht zwangsläufig – wie Sie schreiben – die Ekap-Rendite.
Was die richtige Mischung aus Eigenkapital und Fremdkapital ist, ist von der Branche abhängig und von der Anlagegüterintensität. Mit so lapidaren Aussagen und Folgerungen wie den Ihrigen kann man nur Stimmung (gegen die Dt. Bank z.B.) machen, aber keine mitdenkenden Leser überzeugen.
Noch ein Punkt, der nichts mit dem gestrigen Artikel, sondern mit meinem Abo des Advisors zu tun hat. Irgendwie bin ich schon enttäuscht über die Zweiklassengesellschaft, die Sie mit der Einführung des Options-Profis geschaffen haben. Glaubte ich bisher, als Leser des Optionsadvisors von einem Profi bedient zu werden, muss ich nun vermuten, dass die Tipps im Advisor nur kalter Kaffee für das Fußvolk sind. Die Kündigung meines Advisor-Abos werde ich daher überdenken, zumal auch das letzte Sonderheft alles andere als interessant und profitabel war. Im Jahr 2007 war der Advisor mit seinen Elite-Strategien viel besser; leider aber haben Sie noch Ende 2007 ohne wenn und aber (= Absicherung) und so stark auf einen steigenden Dax gesetzt, dass die Put-Gewinne in 2008 nicht ausreichten, um die aufgelaufenen Verluste aus dem Altgeschäft zu decken.
Mit freundlichem Gruß
Dr. Alfons Fischer
PS: ich hatte heutemorgen auf den Artikel bereits mit meinem reply geantwortet.